Gutes tun kann so einfach sein.

Gemeinsam zur Fairtrade-Town. Anders denken. Anders handeln. Gutes tun. 

Großer Artikel der RP „Geldern wird zur Fairtrade-Stadt“

Von Verena Kensbock

Das grün-blaue Siegel der Fairtrade-Kampagne könnte Hubertus Heix bald auch auf das Gelderner Ortsschild kleben – denn die Stadt wird zur „Fairtrade-Town“. Das haben die Mitglieder der Steuerungsgruppe nun schriftlich: Melanie Müller von „Fairtrade-Deutschland“ bestätigte, dass die Prüfung der Bewerbung der Stadt Geldern ein positives Ergebnis ergeben habe. Einer Auszeichnung der Stadt Geldern mit dem Gütesiegel der „Fairtrade-Town“ steht somit nichts mehr im Weg. Mit diesem Bescheid wurden vor allem die Mitglieder der Steuerungsgruppe um ihren Vorsitzenden Hubertus Heix für ihr Engagement belohnt. Nach einem Ratsbeschluss vom 13. November 2018 setzten sie alles daran, mit möglichst vielen Partnern die geforderten Kriterien bis Anfang April zu erfüllen. Eine der Anforderungen: die Akquise von fast 50 Partnern und Unterstützern. „Es war ein enormes Pensum, das wir abgearbeitet haben“, sagt Hubertus Heix. „Letztlich ging es darum, Kontakte zu knüpfen, zu informieren und zu überzeugen.“ Mittlerweile sind genügend Einzelhändler, Gastronomen, Vereine, Gruppierungen, kirchliche Institutionen, Schulen und die Stadt Geldern selbst der Kampagne als Partner und Unterstützer beigetreten. Das Ziel: den Gedanken des fairen Handels zu leben und ihn weiterzutragen.

Einer dieser Partner ist das Café Cacadoo am Gelderner Marktplatz. In dem Bistro kommen Kaffee, Smoothies, Salate und Eis auf den Tisch. Die Besitzerinnen Liane Peter-May und Jannine Frank haben das Lokal im Oktober 2018 eröffnet. Der Kaffee ist das Markenzeichen des Cacadoos – der sei fair gehandelt, so die Besitzerinnen. Die Bohnen dafür kommen aus der Rösterei Kaffeehimmel in Kevelaer.

Paradebeispiel ist der Weltladen, ebenfalls mitten in der Gelderner Innenstadt. Das Team setzt sich seit 30 Jahren für gerechten Handel ein. Kaffees und Tees, ausgewählte Schokoladen, pikante Gewürze, Schmuck, Korbware und vieles mehr findet man in den Regalen – dort sind alle Produkte fair gehandelt. Ein Siegel findet man aber trotzdem nicht auf allen Artikeln, obwohl sie Fairtrade sind, so Hubertus Heix. Die Händler seien per se zertifiziert. „Es geht uns auch nicht darum, die Siegel zu vergleichen“, sagt Heix. „Wir wollen das Thema in die Öffentlichkeit bringen. Es ist wichtig, sich damit auseinanderzusetzen.“

Nicht immer müsse man sich aber an dem Siegel festhalten, sagt Heix. Intersport Dorenkamp beispielsweise führt eine vegane Marke, die aber nicht als fairtrade gilt. Auch regionale Produkte, sagt Heix, gelten niemals als fair gehandelt. Das Siegel gelte nur für Importe aus dem Ausland. Bei Produkten, die also zwangsläufig nach Deutschland importiert werden müssen, sei es sinnvoll, auf das Siegel zu achten – wie bei Kaffee oder Schokolade. Das Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen wachse zunehmend, so Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser. „Darum möchten wir uns ebenso bei allen Konsumenten bedanken, die den fairen Handel unterstützen und sich durch vielfältige Bildungsarbeit informieren und sensibilisieren lassen“, sagte Kaiser. Gleichzeitig lud der Bürgermeister dazu ein, mitzuhelfen und sich bei Hubertus Heix und den anderen Akteuren aus der Steuerungsgruppe zu informieren.

Die offizielle Auszeichnungsfeier zur Fairtrade-Town, bei der die Urkunde mit dem Titel überreicht werden soll, wird voraussichtlich am Samstag, 5. Oktober, am Tag des Gelderner Landlebenmarktes, stattfinden.

Info

Kontakt zu den Fairtrade-Mitgliedern

Infos zu Fairtrade Fragen zum Projekt beantworten Hubertus Heix, Telefon 0151 10711827, E-Mail fair-in-geldern@gmx.de und Janine Segref von der Gelderner Wirtschaftsförderung, Telefon 02831 398201, E-Mail wirtschaftsfoerderung@geldern.de. Infos gibt es auch im Netz unter fairtrade-geldern.de.

Am 17. September veröffentliche die Rheische Post diesen Artikel.